Eine Woche Thüringen


Kessi erzählt:

Am Samstag, 14. Juli, ging es auf große Fahrt. Dass die Fahrt groß war, wusste ich natürlich erst, als wir beim Hotel Waldfrieden ausstiegen! Da wir nicht ganz so früh aus Hamm abgefahren waren, wie wir eigentlich wollten, kamen wir am frühen Abend dort an. Klaus, mein Leinenhalter, also der am anderen Ende, hat seine Frau nach dem Verlassen der Autobahn wohl etwas kreuz und quer durch Thüringen gelotst - man sollte immer aktuelle Landkarten benutzen! Ein großer Spaziergang war an dem Abend nicht mehr möglich, aber ich konnte gut schlafen!

Sonntag: Was war das? Sonntag und früh aufstehen - da muss doch etwas los sein - bloß was? Nach dem Frühstück wieder in's Auto. Auf einem großen Parkplatz in der Nähe einer großen Halle durften wir alle aussteigen. Irgendwie sprachen meine Menschen von Erfurt und Ausstellung - na, was da wohl auf mich zukam? Poah, gingen die mit uns Hunden doch wirklich in die Hundeausstellung! Ich hab' mich vielleicht aufgeregt - so viele Hunde, so viele Menschen, der Lärm und die Gerüche - mein Leinenhalter hatte alle Hände voll zu tun, mich zu beruhigen. Ich bin auch zwischendurch nicht mit ihm gegangen - wäre vielleicht besser gewesen, denn als er wieder auftauchte, hatte er eine Tüte mit Leckerchen bei sich!

Aber glaubt mir, ich hatte Angst, vor den Hunden, die dort teilweise erschütternde Geschichten erzählten (verstehen die Menschen natürlich nicht!), vor den Leuten, die teilweise geschniegelt dann Hunde „vorführten” und überhaupt ... . Am nächsten Tag hatte ich ganz viel Durchfall! War mir richtig peinlich ... !



Auf jeden Fall trafen wir auf der Ausstellung noch eine Gos d'Atura Català Hündin: Rysca du Vanil des Artses mit Frau Köhler. Die Arme Rysca - sie musste „in den Ring”! Hinterher hat sie mir erzählt, was das „in den Ring” bedeutet. Ich glaube, ich möchte das nicht! (Mein Leinenhalter hat sich übrigens erst vor ein paar Wochen so eine kleine Digitalkamera geholt. Wie man an den Augen von Rysca sieht, hat er noch Probleme mit dem Ding! Ich sag's ja, Menschen machen Fehler, aber wir dürfen's nach deren Meinung nicht - blöd, nicht wahr?) Rysca war auch nach ihrem Besuch im Ring aufgeregt - sie hat die Leckerchen, mit denen sie verwöhnt wurde, relativ schnell wieder von sich gegeben. Sie ist „gerichtet” worden - nein, nicht aufgehängt! - und hat ein „V 1” bekommen. Der Richter hat u. a. in den Bericht geschrieben, dass sie runde braune Augen hat. Rund sieht man deutlich auf dem Bild, gelle!

Ansonsten haben wir keine Bekannten getroffen. Auch weder der CCH e. V. noch der CGC e. V. waren in irgendeiner Form vertreten!

Die schönsten Momente in Erfurt waren eigentlich die Spaziergänge draußen! Am Nachmittag ging es dann wieder in's Auto und - welch ein Glück - zurück zum Hotel! Da sind wir dann erst einmal spazieren gegangen. Wir haben uns gut erholt, obwohl mein Magen da anderer Meinung war (s. o.)!

Am Montag haben wir dann einige kurze Spaziergänge gemacht. Mir ging es den ganzen Tag nicht so gut, ich bekam auch nur „Schonkost”! Das Wetter war auch nicht so toll - also wieder in's Auto und los! Bis nach Lauscha sind wir gefahren. Meine Menschen haben sich einen Betrieb für Glasherstellung angesehen. Wir mußten im Auto auf dem Parkplatz warten - über 1 Stunde! Na ja, wir sind dann noch ein Stück gefahren und einige Kilometer den Rennweg gegangen. Das war dann wieder schön!




Aber am Dienstag! Da haben wir einen weiten Weg gemacht! Durch das Tal der weißen Schwarza nach Cursdorf und zurück. Unterwegs hatten wir immer Wasser, meine Menschen hatten für uns einige Leckerchen mitgenommen. Wie man sieht, haben Mica und ich uns wunderbar im Wasser vergnügt! Das war toll! Mal unter uns: Die Gegend dort ist recht einsam, wir haben fast keine Wanderer getroffen. In Cursdorf haben wir eine große Pause gemacht. Plötzlich kam der fahrende Kartoffelhändler. Ute meinte, mein Leinenhalter sollte doch zwei oder drei holen, damit wir etwas Abwechslung hätten. Wie kommt mein Leinenhalter zurück? Mit einem Säckchen Kartoffeln, 5 kg! Der Händler verkaufte nur Säckchenweise, nicht einzeln. Da konnten wir Kartoffeln essen! Als wir wieder am Hotel waren, haben wir uns auf die Terasse gesetzt - war ich platt!

Was gibt's zu Mittwoch? Ach ja, eine Wanderung zur Gaststätte „Amselheim”. Was würde ein Mensch sagen? „Keine besonderen Vorkommnisse”. Es war eine rundum schöne Wanderung, nicht ganz so lang wie am Dienstag. Als wir am Amselheim Pause machten, kamen 2 Frauen mit Hunden. Hatten die Witze 'drauf! Wenn wir ihnen dann auch 'mal einen erzählen wollten, hieß es sofort: „Sei ruhig! Aus!” oder „Na!”. Mensch, warum darf man sich denn nicht 'mal von Hund zu Hund unterhalten?

Am nächsten Tag, dem Donnerstag haben wir den „Olitätenweg” „gemacht”. Das war - im Rückblick - eigentlich der schönste Weg! Nicht nur, dass wir einen Waldarbeiter sahen, der mit einem Pferd gefällte Bäume aus dem Wald holte, nein, auch immer ein Bächlein in der Nähe! Wie man unten sieht, hat jemand an einen kleinen Zufluß eine kleine Wassermühle gebaut. Die haben wir erst einmal ausgiebig in Augenschein genommen! Irgendwann erreicht man den Ort Böhlen. Meine Menschen sind in eine Gaststätte gegangen und haben jeder (!) 0,5 l Bier getrunken. Als sie bezahlen wollten, haben sie 3 mal gefragt, der Wirt wollte aber wirklich nur 5 DM für die beiden (!) halben Liter haben - unvorstellbar!




Am Freitag sind wir einen Rundweg abgeschritten, rund um die Meuselbacher Kuppe, zwischendurch Einkehr in Cursdorf! Anfangs gab es ein paar Tropfen Regen, aber dann wurde es noch schön! Am Turm auf der Meuselbacher Kuppe sind wir nicht eingekehrt, wir waren ja erst kurz unterwegs.

Tja, was soll ich sagen, am Samstag wurde gepackt und es ging ab nach Hause! Schade eigentlich, es war eine so schöne Woche! Unsere Menschen hatten viel Zeit für uns, das Wetter war fast immer gut! Ach so, ich war ja das erste Mal in einem Hotel! Ich habe mit große Mühe gegeben, so dass die Mitarbeiter keine Angst vor mir hatten. Die sind nett! Alle! Wenn ich dürfte, ich würde morgen sofort wieder zum Hotel Waldfrieden fahren, ganz bestimmt!

Mein Leinenhalter ist dann am Montag verschwunden. Ute sprach irgendetwas von Krankenhaus. Aber nach einer Woche war er wieder da. Er muß sich „schonen”, deshalb hat er auch jetzt erst das getippt, was ich ihm diktiert habe - als ob das Tippen Arbeit wäre! Aber so sind Menschen - sie müssen sich schonen und nichts läuft mehr!

Kessi



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© Klaus Möbus